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Bild Manuel Peterhans, Küsnacht

Verband & Politik | HolzmarktLesezeit 5 min.

Rundholzpreis: Erholung ist eingetreten

Die Rohholzpreise sind zwischen 2007 und Anfang 2021 stark gesunken. Dies zeigen die neusten Zahlen des Testbetriebsnetzes des Bundes. Die Mitte 2021 publizierten Zahlen zeigen, dass die Schweizer Forstbetriebe 2017-2019 im Schnitt über alle Rohholzsortimente einen Verlust von 16 Franken pro Kubikmeter in Kauf nehmen mussten. 2021 sind die Preise für Schnittholz auf den internationalen Holzmärkten stark gestiegen. Infolgedessen konnten auch die Preise für Schweizer Produkte angehoben werden. Nach einem leichten Anstieg in der ersten Jahreshälfte, während der noch bestehende Lieferverträge erfüllt werden mussten, sind die Preise für Schweizer Rund- und Schnittholz in der zweiten Jahreshälfte deutlich gestiegen. So wurde mittlerweile beim Nadel-Stammholz ungefähr wieder das Preisniveau von 2014 erreicht. Eine nötige Erholung für den Rundholzpreis, der Anfang 2021 historische Tiefstpreise erreicht hatte.

Zur Medienmitteilung

Der Holzmarkt hat sich 2021 turbulent entwickelt. Die aktuelle Preisstatistik der Nadel-Stammholz-Sortimente von WaldSchweiz erlaubt einen Blick auf die neuesten Zahlen. Diese Sortimente sind deshalb interessant, weil sie überwiegend in Schweizer Sägewerken verarbeitet werden. Vergleicht man die Mittelwerte der mengengewichteten Preise der Periode November/Dezember 2021 mit den Preisen der Referenzperiode September/Oktober 2020, sind folgende Entwicklungen festzustellen:

Fichten-Stammholz-Preise:

Fichte B-Qualitäten*: +21.1% bis +35.2%        (Stand Ende 2021: 105 bis 130 CHF/Festmeter)

Fichte C-Qualitäten: +35.4% bis +54.0%         (Stand Ende 2021: 84 bis 107 CHF/Festmeter)

Fichte D-Qualitäten: +72.2%                   (Stand Ende 2021: 69 CHF/Festmeter)
 

Tannen-Stammholz-Preise:

Tanne B-Qualitäten: +11.9% bis +24.6%         (Stand Ende 2021: 89 bis 113 CHF/Festmeter)

Tanne C-Qualitäten: +21.0% bis +34.6%         (Stand Ende 2021: 73 bis 81 CHF/Festmeter)

Tanne D-Qualitäten: +93.2%                   (Stand Ende 2021: 64 CHF/Festmeter)

 

*(B-Sortimente sind die meistgefragten und entsprechen der besten Qualität. D ist die geringste Holz-Qualität.)

 

Betrachtet man den gesamten Fichten/Tannen-Stammholz-Mix (Mengengewichtung gemäss BfS), resultierte ein Anstieg des Preisindexes von +34.2%. Regional sind bei den einzelnen Sortimenten allerdings grössere Preisdifferenzen möglich.

 

Erfreuliche Erholung der Preise auf nötiges Niveau

Diese Preisentwicklung freut Ständerat Daniel Fässler, Präsident von WaldSchweiz: «Ich bin erleichtert, dass die Rundholzpreise sich erhöht haben, sodass vielerorts zumindest wieder eine kostendeckende Bewirtschaftung der Schweizer Wälder möglich ist. Denn die Preisentwicklung der vergangenen Jahre hatte den Schweizer Waldeigentümern grosse Sorgen bereitet. Aus diesem Grund erwarte ich, dass die positive Entwicklung anhält und somit eine stabile Ausgangslage für die Planung von Holzschlägen besteht.»

 

Die Preisentwicklung für Schweizer Holz ist positiv für die ganze Wertschöpfungskette Holz. Dies bestätigt auch Thomas Lädrach, Präsident von Holzindustrie Schweiz, und ergänzt:

«Aus der Sicht der Säger kann ich sagen: Die Entwicklungen zwischen Rund- und Schnittholz sind ausgewogen. Auch wenn gewisse Preissteigerungen beim Schnittholz verzögert und moderater als im Ausland weitergegeben werden konnten, kann festgehalten werden, dass der Markt funktioniert. Die Entwicklung der Warenwerte beim Waldeigentümer und den Industriebetrieben sind summarisch betrachtet plausibel und ungefähr in gleichen Verhältnissen erfolgt.»

Hohe Nachfrage nach Schweizer Holz

Bei einigen Sortimenten erwartet Lädrach einen weiteren Anstieg der Rundholzpreise. Nachdem die Stammholzpreise bereits deutlich gestiegen sind, dürften zukünftig wohl auch die Energieholzpreise noch anziehen. Dies ist gemäss Fässler nach den seit Jahren festzustellenden Ertragsrückgängen auch nötig. Denn: «Die Waldeigentümer benötigen eine positive Perspektive und Planungssicherheit. Um dies zu erreichen, muss der Gesamtertrag aus Holzverkäufen noch weiter steigen. Nur so kann sichergestellt werden, dass das nachhaltig nachwachsende Holz aus dem Schweizer Wald über die nächsten Jahre und Jahrzehnte auch geerntet wird und das Nutzungspotential besser ausgeschöpft wird. Bestellungen müssen mit Blick auf die Holzschlagsaison rechtzeitig erfolgen, die Preise müssen im Voraus vereinbart werden».

Dass die Nachfrage nach Schweizer Holz auch 2022 auf hohem Niveau bleiben wird, erwarten beide Verbandspräsidenten. Konsumenten wissen oder erfahren auf Nachfrage, dass die Baukosten bei Verwendung von Schweizer Holz nicht wesentlich höher werden.

Das gestiegene Bewusstsein für Nachhaltigkeit, für Rohstoff aus der Region und damit für regionale Wertschöpfung ist weiter gestiegen. Weiter waren die Produkte aus inländischem Holz gegenüber Importholz teilweise günstiger und hatten zudem zuverlässige Lieferfristen. Dies bestätigt auch Lädrach, selbst Sägereiunternehmer in dritter Generation: «Wir haben unsere langjährigen Kunden zuverlässig und zu fairen Preisen beliefert und zusätzlich nach Möglichkeit auch neue Kunden bedient. Diese Lieferketten funktionieren.»

Partnerschaften funktionieren am besten

Im Ausnahmejahr 2021 hat sich vor allem eines gezeigt: Langjährige Partnerschaften funktionieren am besten. Und die Wertschöpfungskette kann nur funktionieren, wenn die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden. WaldSchweiz und Holzindustrie Schweiz setzen sich gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen in der Branche ein und werden sich weiterhin aktiv für die Verwendung von Schweizer Holz einsetzen.

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